Am 9. Februar 1945 liegt die "Steuben" im Hafen von Pillau. In der Stadt warten Tausende verwundete Soldaten und Tausende Flüchtlinge auf den Transport nach Westen. Die vorrückenden sowjetischen Truppen haben den Landweg abgeschnitten. An Bord der "Steuben" sind knapp 4300 Personen, neben den 450 Mann Besatzung verwundete Soldaten und etwa tausend Flüchtlinge. Gegen Abend läuft das mit 14690 Bruttoregistertonnen vermessene und 168 Meter lange Schiff aus. Gegen Mitternacht steht die "Steuben" westlich der Stolpe-Bank, einer Untiefe in der Ostsee.
Das Schiff hat schon die Stelle passiert, an der zehn Tage zuvor die "Wilhelm Gustloff" mit mehr als 5000 Personen an Bord von dem sowjetischen U-Boot S13 mit Torpedos versenkt wurde. Auf der "Steuben" hofft die Besatzung, diesem Schicksal zu entkommen, waren doch nie zuvor so weit westlich sowjetische U-Boote gesehen worden. Aber auf S13 hat Kapitän Alexander Marinesko die "Steuben" schon im Fadenkreuz. Um 0.50 Uhr feuert das sowjetische U-Boot zwei Torpedos auf den Dampfer ab. Beide treffen.